Sie treffen sich regelmäßig jeden ersten Dienstag im Monat im SpecOps, nicht immer in der gleichen Zusammensetzung, doch wer Django Reinhardt, den Begründer des europäischen Jazz, quasi mit der Muttermilch zu sich genommen hat, kann auch ohne viele Worte mit seinesgleichen spielen. Heute Abend hieß es wieder „Douce Ambiance – Gipsy Jam Session“.
Diesmal war es etwas gitarrenlastig, immerhin gab es aber auch Bass, Waschbrett und Akkordeon, also schon eine Mischung, mit der das Publikum begrüßt wurde. Zwei „Reservegitarristen“ saßen derweil abseits der kleinen Bühne. Die echte Begrüßung unternahm dann nach den ersten Stücken Anja Kreysing mit dem Hinweis, dass sich einige Musiker heute schon den ganzen Tag warm gespielt hätten. „Wir haben die heutige Veranstaltung daher „Special summer Edition“ genannt“, fügt Kreysing mit einem Augenzwinkern hinzu und lässt die Männer noch ein bisschen alleine weiterspielen. So ganz ohne Absprache geht es nun doch nicht, im Flüsterton: „D-Dur, A-Dur, langsamer Walzer“. Schon wippen die Füße und Kreysing packt ihr Akkordeon aus. Das ist alles sehr entspannt. Auch die Körperhaltung signalisiert Ruhe. Gitarrist Jens Wessel legt sein Bein hoch und ist ganz bei der Musik. Gerd Schmitt am Bass wirkt auch deutlich entrückt, dabei spielt er durchgehend. Die Gitarristen können sich zumindest mal abwechseln, auch wenn sich später gar vier auf die Bühne quetschen. Als um viertel nach neun „die Pferde gewechselt“ werden, kommt ein bisschen mehr Schwung in die Musik, was aber durchaus an der Stückauswahl liegen mag. Es sind auch keineswegs immer die gleichen Besucher, die den Sessions beiwohnen und bei einem „Tannenzäpfle“ Applaus spenden. Neben mir saß ein Paar aus Köln, wo solche Veranstaltungen ja häufiger stattfinden. Schön, dass es diese Reihe gibt.