sicher im Theater

Dass immer ein Plan B gefragt sei, selbst C und D , sagt Intendant Ulrich Peters, der hofft, dass im neuen Jahr der normale Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Sicher ist das natürlich nicht, als gestern der Corona-Plan vorgestellt wurde. „Sie sehen, ich habe mich eingedeckt mit dem Realitätsheft und dem Traumheft“, sagt Peters mit Galgenhumor. Wenn am 29.August der Betrieb mit dem Spielzeiterwachen wieder losgeht, ist die Anzahl der Veranstaltungen zwar nicht geringer geworden, aber dem Umfang ist doch arg eingedampft. Doch die Theaterleute versuchen zu retten, was zu retten ist. Arg getroffen hat es den Opernchor, wie Operndirektorin Susanne Ablass zu berichten weiß. Denn immerhin sind ja Abstandsregelungen einzuhalten. Dass eine Querflöte mehr Aerosole verbreite als eine Oboe, setzt Generalmusikdirekor Golo Berg hinzu, dessen sonore Stimme kraftvoll durch den Mundschutz schallt. Und Hans-Henning Paar, der Leiter des Tanztheaters, freut sich darüber, dass er zumindest zwei Pärchen im Ensemble hat, die zusammenwohnen. Denn die dürfen ganz eng tanzen. Dass sie für die Dauer der Spielzeit Trennungsverbot haben, dürfte eher Gerücht sein.

Der U2 wird wegen des fehlenden Abstands (zunächst) gar nicht bespielt, im Kleinen Haus dürfen maximal 100, im Großen Haus 300 Zuschauer*innen Platz nehmen. Und dann wird auch noch im oberen Foyer gespielt, das das Junge Theater okkupiert. Hier finden 24 Zuschauer*innen Platz. Mit dem „verrückten Wohnzimmer“ geht es dort am 06.09.2020 los. Vorher ist im Großen Haus das 1.Sinfoniekonzert zu erleben, Musik von Strawinsky, Mozart und van Beethoven. Als erfinderisch erweisen sich alle Beteiligten, die Konzerte auf Kammerniveau geben oder Sängerrollen tauschen, Produktionen auslagern, verschieben oder auf Tour gehen, die Instrumentierung reduzieren und sinnvolles im maximal 70 Minuten (ohne Pause) auf die Bühne bringen. Denn länger dürfen die Stücke nicht sein. Es empfiehlt sich in jedem Fall, sich kurzfristig im Internet zu informieren. Denn klar ist: der Plan gilt nur unter Vorbehalt, selbst wenn Peters das Stück “ der Tod des Virus“ von Moritz Eggert spielen lässt

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