Frieden durch Kunst

Sie malt kleine, eckige Porträts, sie malt Profile aber am liebsten malt sie großformatig wie die Serie „Oh Karol“ über Papst Johannes Paul II. Der Gemäldezyklus ist mit einer Gesamtlänge von 39,50 Meter und einer Höhe von 2,50 Meter durchaus imposant. Aktuell stellt Anetta Küchler-Mocny im westpreußischen Landesmuseum Warendorf unter dem Titel „Friedensbilder“  Exponate mit Tauben aus. Gestern wurde die Ausstellung eröffnet. Dabei ist die zeitliche Verbindung zum Deutschen Katholikentag in Münster  natürlich nicht zufällig gewählt.

Dr. Lothar Hyss erinnert noch einmal daran, dass Papst Johannes Paul und Solidarnosc 1980 der Wegbereiter für den Frieden in Europa gewesen seien. Dass Küchler-Mocny im Kreuzgang des Franziskanerklosters in Warendorf ihre Taubenbilder präsentiert, sei die gemeinsame Idee von Künstlerin und Museumsdirektor Hyss gewesen. Wie flüchtig, zerbrechlich und fragil Frieden ist, kann man angesichts der Weltlage in Syrien, der Ukraine oder Palästina ermessen. Ich habe eine ganze Weile direkt gegenüber der Bilder auf der Fensterbank gesessen, als der Kunsthistoriker Georgios Paroglou aus der Vita von Küchler-Mocny erzählte. Die Bilder sind ja großformatig, die Tauben nehmen nur einen kleinen Platz ein und fallen doch als „gegenständlich“ sofort ins Auge. Sie flattern aufgeregt, verlieren Federn, verschwimmen mit dem Hintergrund. Wo ist der Frieden? Jenseits der Nachrichtenlage gibt es die emotionale Komponente, das ist Kunst, die berührt. Da ist nachvollziehbar, dass ein Kunstwerk erworben wurde und auf Dauer im Museum verbleibt. Die aktuelle Ausstellung ist noch bis Oktober 2018 zu sehen.

 

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