Kuno Knallfrosch rockt Europa

Wenn das Saxophon ein Schiffshorn imitiert, weiß selbst Frosch Kuno, dass die Reise losgeht nach Irland, in das schönste Land der Welt, oder nach Frankreich, in das schönste Land der Welt, oder nach Spanien, in das schönste… na ja – bekannt. Liebevoll, witzig, musikalisch zum mitmachen inspirierend – das war das Familienkonzert des JugendJazzOrchesters unter Leitung von Stephan Schulte im Kleinen Haus heute Vormittag. Nicht nur die zahlreichen Kinder klatschen und sangen mit, auch die Eltern ließen sich mitreißen – das ist doch der eigentliche Sinn von Musik, auch wenn der künstlerische Gesamtleiter Fritz Schmücker Hoffnung nährte, dass der Nachwuchs in den „volljährigen“ Jazz hineinwachse.

Kuno hat Fernweh. Da kommen die drei Eulen Sophia, Helena und Moussaka gerade recht, die auf dem Weg zu einem Gesangswettbewerb nach Athen sind und den Knallfrosch einfach mitnehmen. Zusammen mit einer Schiffsladung Kartoffeln, die von Hamburg aus über Irland durch halb Europa transportiert und überall ein bisschen bearbeitet wird bis sie schließlich zurück an der Elbe ist. In jedem Land lernt Kuno einheimische Tiere kennen, einen spanischen Stier etwa, der Esskastanien am Strand verkauft statt in der Arena zu kämpfen, einen französischen Spatz mit Baskenmütze, eine italienische Wildschweinfamilie oder österreichische Murmeltiere. Das alles wird natürlich landestypisch vertont, Inga Lühning singt und spricht mit französischem Akzent oder mit spanischem oder irischem – whatever it takes. Mit Björn Christian Kuhn gibt es einer Erzähler, der sich zur Not auch mal einer Stierkappe aufsetzt oder singt, vor allem aber zahlreiche Andeutung einstreut. Und Anton Schnermann verleiht Kuno eine Stimme. Dazu spielt das JugendJazzOrchester NRW mitreißend. Da haben nachher alle gute Laune – ich auch.

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