Am Donnerstag, den 30. Mai startet das NRW-Theatertreffen am Theater Münster. In den folgenden Tagen werden 10 Abende lang verschiedene Theaterproduktionen gezeigt. Die Aufführungen werden von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Lesungen, Diskussionen und weiteren szenischen Darbietungen begleitet. Nachstehend werden einige ausgewählte Programmpunkte vorgestellt: Karten sind an der Theaterkasse (Tel. 5909-100) erhältlich. Der Eintritt zu den Konzerten im Theaterinnenhof und zu der Podiumsdiskussion ist frei.
Freitag, 31. Mai, 21.30 Uhr, Theatertreff
Kabeljau & Talk
Literarische Late-Nigh-Show
Malte Abraham und Lara Sielmann sprechen mit einer Autorin/einem Autor über das Manuskript, an dem sie/er aktuell arbeitet. Dazu laden sie jeweils auch zwei Expert*innen ein, die der Welt des Romans entspringen, im Nachtclub, Flüchtlingsheim oder bei der UNO arbeiten und dem Text mit ganz eigenen Fragen begegnen. In Münster ist Hendrik Otremba, Schriftsteller, bildender Künstler und Sänger der Gruppe »Messer« ihr Gast.
Samstag, 1. Juni, 22.00 Uhr, Großes Haus
Ich bin Europa
Falk Richter liest aus seinen Stücken
Was sind die Möglichkeiten des Theaters heute – inwiefern sind Künstler Opfer von Zensur und Selbstzensur? Ist Europa angesichts der aktuellen Herausforderungen noch ein sicherer Ort? Und ist die offene Gesellschaft überlebensfähig? Der international gefeierte Autor und Regisseur Falk Richter sucht in seinen Stücken nach Antworten auf diese und andere drängende Fragen unserer Zeit. Beim NRW-Theatertreffen liest er aus seinen Büchern »Small Town Boy« und »Ich bin Europa«.
Sonntag, 2. Juni, 13.30 Uhr, Theatertreff
DISCONNECTED
Falk Richter liest aus seinen Poetikvorlesungen
Wie in seiner Theaterarbeit bezieht Falk Richter auch in »Disconnected. Theater Tanz Politik« Stellung: Er analysiert die Verwerfungen, die der neoliberale Kapitalismus und der Aufstieg der Neuen Rechten dem Einzelnen in den westlichen Gesellschaften zumuten. Er beschreibt und verteidigt sein Verständnis vom Theater als Ort der Analyse von Sprache und Ideologie, Ort der Vielstimmigkeit, als geschützten Raum, in dem ungestört gedacht, diskutiert, ausprobiert werden kann.
Montag. 3. Juni, 19.30 Uhr, U2
Rottstr 5 Theater, Bochum
1984 nach Motiven von George Orwell
Fassung von Oliver Paolo Thomas
Winston Smith arbeitet für die Victory Corporation, ein visionäres Technologieunternehmen, das die Weltbevölkerung zu einer globalen Community vereint hat. In unbändigem Innovationsdrang wurde eine Welt erschaffen, in der es keine Geheimnisse mehr gibt, jedes Verbrechen aufgedeckt wird und jeder Bürger an der Optimierung der Zukunft mitwirkt. Doch Winston lehnt die Community ab und versucht, ihr zu entfliehen. In seinem dystopischen Roman hat Orwell 1948 den Stalinismus und den Nationalsozialismus konsequent zu Ende gedacht.
Dienstag, 4. Juni und Mittwoch, 5. Juni, 19.30 Uhr, Theater im Pumpenhaus
Brillante Saleté – Glänzender Dreck
Eine Produktion des fringe ensemble, Bonn in Kooperation mit dem Espace Culturel Gambidi, Ouagadougou | In deutscher und französischer Sprache sowie in Mòoré
Seit jeher übt Gold eine magische Faszination auf die Menschen aus. In Burkina Faso, einem der ärmsten Länder der Welt und zugleich bedeutendsten Goldproduzenten Afrikas, sind die Folgen des Goldrausches offensichtlich: Während Jugendliche und Männer unter Einsatz ihres Lebens graben und schürfen, geht das Land vor die Hunde. Das fringe ensemble hat mit einem deutsch-burkinischen Ensemble im Espace Culturel Gambidi, Burkina Faso ein Stück über die Macht des Goldes und das Leben in den wilden Minen entwickelt.
Dienstag, 4. Juni und Mittwoch, 5. Juni,
11.00–12.30 Uhr und 15.00–16.30 Uhr, jeweils halbstündlich,
Rüstkammer im Stadtweinhaus
Ministerium für Mitgefühl
Das Kollektiv von Autor*innen und Künstler*innen leistet empathisch Widerstand gegen die Verrohung der Sprache und soziale Kälte. Jeder Besucher bucht einen individuellen Gesprächstermin mit den Minister*innen Svenja Viola Bungarten, Daniela Dröscher, Maria Milisavljevic, Mehdi Moradpour und Anna Schapiro. |
Freitag, 7. Juni, 22.30 Uhr, Theaterinnenhof
Konzert Woods of Birnam
»Woods of Birnam« ist eine Pop-Band, die 2011 in Dresden gegründet wurde. Die Band besteht aus dem Musiker und Schauspieler Christian Friedel und vier Musikern der Band »Polarkreis 18«. Ihre Musik beinhaltet persönliche, tiefe Texte, die in sehr modernem, sehr tanzbarem Sound eingebettet sind. Bei ihren Konzerten sorgt diese exquisite Mischung stets für einen hohen Unterhaltungswert und eine sehr intensive Vielfältigkeit.
Samstag, 8. Juni, 12.00 Uhr, Theatertreff
Theater als demokratischer Erfahrungsraum. Podiumsdiskussion
Wie zerbrechlich ist unsere Demokratie, wer bedroht sie, wie kann man sie schützen? Theaterschaffende diskutieren die Rolle des Theaters als demokratischer Erfahrungsraum. Mit u.a. Annalena Küspert (Autorin), Harald Wolff (Vorsitzender der Dramaturgischen Gesellschaft). Moderation: Cornelia Fiedler (Kulturjournalistin).
Das gesamte Programm unter www.nrw-theatertreffen.de