Als alle Mitarbeiter*innen des Theaters im Kleinen Haus Platz gefunden haben, wird ein vielstimmiges „Happy Birthday“ angestimmt. Sicher ist es Zufall, dass Intendant Dr. Ulrich Peters ausgerechnet heute seinen 64. Geburtstag feiert, heute am ersten Arbeitstag nach den Theaterferien, aber es ist ein schöner Zufall, und Peters wirkt ganz gerührt, als der Gesang schließlich verstummt.
Es ist Tradition, dass die neuen Kolleg*innen zu Beginn der Spielzeit vorgestellt werden, Schauspieler*innen, Sänger*innen, Regieassistent*innen, Praktikant*innen, Gewandmeister*innen – wer auch immer neu ist, über den verliert Peters ein paar warme Worte, auch über Handwerker und Bufdis. Da passt es, dass der Intendant für die Neuen direkt erklärt, er praktiziere die offene Tür: „Wenn es Probleme gibt, einfach kommen.“ Dann wirft Peters noch mal einen Blick zurück in die vergangene Spielzeit mit insgesamt mehr als 200.000 Besucher*innen. „Ohne die verregneten Aaseerenaden“, bekräftigt er. Natürlich war da das Theatertreffen mit dem besten Produktionen aus ganz NRW. „Wir waren gute Gastgeber“, sagt ein stolzer Intendant. Gustav Mahlers 5. Sinfonie und das Singen am Prinzipalmarkt hebt er hervor, genau wie zahlreiche Theater- und Opernproduktionen. Und schließlich gießt Peters doch noch einen Wermutstropfen in die Suppe. Er habe nach Gesprächen mit dem Oberbürgermeister und insbesondere seiner Ehefrau in der Bretagne den Entschluss gefasst, 2022 als Intendant in Münster aufzuhören. Überhaupt sei er noch nirgends 8 Jahre gewesen. Doch dann revidiert er seine Aussage auch gleich wieder: „In Augsburg war ich auch 8 Jahre.“ Er fühle sich in Münster sehr wohl und es sind ja auch noch drei Jahre. Da bleibt es Generalmusikdirektor Golo Berg vorbehalten, Leonard Bernstein zu zitieren: „Wer Großes erreichen will, braucht einen Plan und zu wenig Zeit“. Das sagt Berg jedes Jahr, aber nie passte es so gut wie heute.