Was lange währt, wird gut, sagt schon das Sprichwort. Ob Illustrator und Buchkünstler Robert Nippoldt wohl damit gerechnet hat, dass die Arbeit an seinem vierten und noch druckfrischen Buch „Es wird Nacht im Berlin der Wilden Zwanziger“ fünfeinhalb Jahre dauert? Das Ergebnis kann sich jedenfalls sehen lassen. Großformatig und im edlen Einband versetzt das Druckerzeugnis den Betrachter gut 100 Jahre zurück in die Metropole der exzessiven Lebenslust. Gemeinsam mit Autor Boris Pofalla ist Nippoldt ein großer Wurf gelungen.
Damit hat er auch Andrea Wommelsdorf so begeistert, dass die Geschäftsinhaberin an der Windthorststraße ihr Schaufenster mit „Nippoldts Berlin“ dekoriert hat. Der münsteraner Illustrator hat sogar Originalbilder beigesteuert, im Geschäft selbst steht ein Grammophon, das allerdings nicht die Musik erzeugt, die die Kunden auch akustisch in die Zeit mit den vielen Reichskanzlern entführt. Marlene Dietrich ist neben vielen anderen auf eine CD gepresst, die jedem Buch beigefügt ist. Der Ku`damm, Josephine Baker, Cabarets, Filmpaläste, Sensationspresse, Kempinski. Gestern war Robert Nippoldt in Andrea Wommelsdorfs Geschäft, um Bücher zu signieren. Einen ganzen Stapel trägt er in den Keller und zeichnet mit Silber- und Goldstiften ein kleines Grammophon in jedes Buch. Dabei kann man ihn schon bewundern, ein Kästchen, ein Trichter, ein Schriftzug „Berlin“ und Nippoldt erklärt lächelnd, dass er kürzlich über einen ganzen Tag mehr als 400 Bücher entsprechend signiert hat. Ein Signier-Profi sozusagen. Am 03. und 04.Februar 2018 tritt er mit dem Trio Größenwahn in der Friedenskapelle auf. „Ein rätselhafter Schimmer, eine lockende Stimme, ein flotter Bass, ein swingendes Klavier. Und dazu live-Zeichnungen auf großer Leinwand“, heißt es dazu in einer Mitteilung des Veranstalters. Für den 04. Februar gibt es sogar noch Karten.