zähe Show im Wald

Käuzchenrufe, der fahle Mond am Himmel, ein Einsiedler mit Rauschebart und Holzfällermontur: die neue Show vom GOP spielt im Wald und heißt passenderweise auch „Wilderness“.

Die Idee ist nicht schlecht, man hätte so viel draus machen können: Elfen am Vertikalseil? Springende Eichhörnchen in Bäumen? Fehlanzeige. Stattdessen eine finnische Dampfsauna, deren Existenz und Bedeutung schleierhaft bleibt. Auch das schottische Pärchen – zuständig für musikalische Unterhaltung und Comedy – bleibt blass. Zwar spielen Rachel Ponsonby und Perry Rose allerlei Musikinstrumente, und das auch durchaus gekonnt. Allerdings geraten doch einige Acts sehr zäh und langatmig, etwa als die Bizet-Oper Carmen verballhornt wird. Einige Zuschauer in der ersten Reihe bekommen Fantasieinstrumente und sollen die Musik vom Band begleiten, und das zieht sich und zieht sich, weil ja erstmal probiert werden muss. Besonders witzig ist das auch nicht. Das hätte man gut auf ein Drittel eindampfen können, und es wäre immer noch zu viel gewesen. Diesen „Kaugummi-Effekt erzielen die Macher der Show häufig. Da bedeckt einer seine Blöße mit einem Tablett voller Flaschen und angelt nach einem Tuch, und das mit quälender Langsamkeit und Wiederholung. Dabei sind die einzelnen Nummern nicht mal schlecht, das Duo Stepout ist klasse am Cyr und als die beiden am Schleuderbrett waghalsige Saltos springen, kann einem schon mal der Atem stehen bleiben. Doch insgesamt bleibt die Show weiter hinter den letzten zurück.

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